Markenaufbau, Kommunikation & Erfahrungen
Die Wurzeln der heutigen Social-Media-Landschaft reichen zurück bis in die späten 1990er Jahre – mit Plattformen wie SixDegrees (1997), einem der ersten Versuche, Menschen online miteinander zu vernetzen, sowie LiveJournal und Friendster (2002/2003). In der Mitte der 2000er folgten Giganten wie MySpace, Facebook (2004), YouTube (2005) und Twitter (2006). Diese Plattformen ebneten den Weg für massenhafte, schnelle Kommunikation, Content-Sharing und schließlich die Entstehung von Influencer-Kulturen.
Markenperspektive auf Social Media
Die sozialen Medien sind seit vielen Jahren ein strategisches Werkzeug, um Marken sichtbar zu machen, Netzwerke auszubauen und Unternehmen sowie Personen zu positionieren.
Dabei gilt für mich stets: „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.“
Authentizität ist für mich die wichtigste Währung. Denn Marken – ob persönlich oder unternehmerisch – leben von Glaubwürdigkeit. Ohne Transparenz und klare Kommunikation verliert jede Marke ihr Fundament.
Vorteile für Unternehmen in der Social-Media-Kommunikation
Für Unternehmen bietet die Kommunikation über soziale Medien eine Vielzahl strategischer Vorteile. Marken können ihre Zielgruppen direkt und ohne Umwege erreichen, Inhalte passgenau auf deren Interessen zuschneiden und in Echtzeit auf Feedback reagieren. Durch gezieltes Storytelling und visuelle Markenführung lassen sich Emotionen wecken, die Kundenbindung stärken und die Markenwahrnehmung langfristig festigen. Zudem ermöglichen Social-Media-Plattformen eine präzise Zielgruppenanalyse, wodurch Kampagnen datengetrieben optimiert und Budgets effizient eingesetzt werden können. Unternehmen profitieren nicht nur von einer höheren Reichweite, sondern auch von einem aktiven Dialog, der Vertrauen schafft und die Marke authentisch und nahbar erscheinen lässt. So wird Social Media zu einem Katalysator für Markenaufbau, Kundenloyalität und Geschäftswachstum.
Influencer als beruflicher Zweig – aber nicht ohne Risiken
In den letzten Jahrzehnten haben sich Influencer zu einer eigenständigen Berufsklasse entwickelt – mitzugestalten, Trends zu setzen und Produkte effektiv zu platzieren. Doch „Profitgier trifft auf falsche Darstellungen“ – auch Influencer sind nicht immer ehrlich:
- Italien: Der Pandorogate-Skandal um Chiara Ferragni. Sie wurde wegen des Verkaufs von Pandoro-Kuchen kritisiert, deren Erlös angeblich wohltätig war – dabei flossen keine Spenden. Es folgte ein Verfahren wegen „erschwerter Betrugs“; seit Januar 2025 ist der Prozess terminiert (Wikipedia).
- Australien: Belle Gibson gab vor, multiple Krebsarten besiegt zu haben und Spendengelder gesichert zu haben. Ihre Geschichte war erfunden. 2017 wurde sie mit einer Geldbuße belegt, die bis 2025 nicht voll bezahlt wurde (AP News, Wikipedia).
- USA: Jebara Igbara alias „Jay Mazini“ betrog Millionen über seine Instagram-Persona – wurde April 2024 zu 84 Monaten Haft verurteilt (U.S. Attorney’s Office for the Eastern District of New York).
- USA Finanzbereich: Ein Social-Media-Finanz-Influencer bekannte sich Juni 2025 schuldig – millionenschwerer Ponzi-Betrugsfall (Internal Revenue Service).
- USA: Texas erzielte eine Einigung gegen Influencerin Brittany Dawn Davis: Irreführung durch beworbene Fitness-Pläne, die nicht geliefert wurden (winston.com, Wikipedia).
- Gesundheit: FTC warnte im November 2023 mehrere Influencer und Verbände wegen unzureichender Kennzeichnung bei Gesundheits-Promotionen (Federal Trade Commission).
- Cyan Boujee (Honour Zuma) aus Südafrika erlebte August 2025 massiven Shitstorm, weil sie eine dubiose russische Job-Offerte beworben hatte – letztlich wurde klar, dass es sich um Ausbeutung handelte (Indiatimes).
- Influencerin Janelle Rohner geriet Juni 2025 in Kritik, weil sie ihre Gewichtsreduktion vorbereitete, ohne offenzulegen, dass sie medikamentöse Hilfe (GLP-1) nutzte (Wall Street Journal).
Diese Beispiele zeigen: Nicht jeder Influencer hält sich an ethische oder gesetzliche Standards. Authentizität ist das wertvollste Gut – und gleichzeitig brüchig.
Meine Bausteine und Baustellen
Man sagt ja: „Der Schuster hat die schlechtesten Sohlen.“ Und irgendwie trifft das auch auf mich zu. Obwohl ich beruflich viel mit Kommunikation, Strategie und Inhalten zu tun habe, sind meine eigenen Online-Auftritte eher Stückwerk – kleine Baustellen, die mal mehr, mal weniger gepflegt werden.
Im Netz bin ich auf verschiedenen Kanälen unterwegs. Jeder davon zeigt eine andere Seite von mir – mal kreativ, mal fachlich, mal einfach aus reiner Neugier heraus. Wo genau ich überall zu finden bin, lässt sich leicht herausfinden: Eine kurze Suche nach meinem Namen genügt meist.
Eine feste Liste würde ohnehin wenig bringen. Nicht jede Plattform ist dauerhaft aktiv, und manche Orte im Web sind bewusst nur für bestimmte Themen oder kleinere Communities gedacht. Und das ist völlig in Ordnung so.
Denn selbst ein ruhiger, kaum genutzter Kanal kann spannend sein – als Beobachtungsfeld, als Experiment oder einfach als Teil des eigenen digitalen Weges. Man muss nicht immer laut sein, um dabei zu bleiben.
Für mich ist Social Media nicht nur Kommunikation – es ist ein strategisches Instrument zur Markenbildung, Kundenbindung und Netzwerkpflege. Meine Erfahrung im Aufbau von Kanälen – sowohl für Unternehmen wie die ALSO Group als auch für meine persönliche Marke – zeigt, dass Erfolg in den digitalen Medien nur dann nachhaltig ist, wenn er auf Authentizität, Transparenz und einer klaren Markenstrategie basiert.

