„Valentinstag“ erzählt die Geschichte des 18-jährigen Mario, einem Lehrling zum Schneider in der DDR, der von einem Leben in Freiheit träumt.
Als ich meinen Fluchtplan in die Bundesrepublik Deutschland schmiedete, hatte die Stasi mich längst im Visier. Als schwuler Mann aus Thüringen, der regelmäßig mit seinen Freunden aus Niedersachsen in Ost-Berlin zusammenkam, war ich schon länger ein „Fall“ für die Staatssicherheit. Bevor ich jedoch fliehen konnte, wurde ich verhaftet und ins berüchtigte Gefängnis der Andreasstraße in Erfurt gebracht.
Dort wurden meine Hoffnungen auf Freiheit einer harten Realität ausgesetzt – einer, die mein Leben für immer verändern sollte.
„Valentinstag“ war ursprünglich Teil eines Buchprojekts, das ich leider nie abschließen konnte.
Heute, als jemand mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Kommunikations- und Medienbranche, finde ich es passend, Gedanken und Erlebnisse nicht in einem klassischen Buch, sondern in einem Blog zu teilen – öffentlich zugänglich, weltweit einsehbar und jederzeit erweiterbar.
Der erste Schritt war mein Blog unter dem //Tag „Valentinstag“ ⎯ Nun werde ich diese Geschichte nach und nach hier, unter marioobst.com/valentinstag, übertragen und regelmäßig ergänzen.
Es ist nicht einfach für mich, meine Stasi-Akten zu öffnen und in diese dunklen Kapitel meiner Vergangenheit einzutauchen. Der psychische Druck und die Ängste, die damals Teil meines Lebens waren, holen mich immer wieder ein.
Aber trotz allem ist es wichtig, diese Geschichte zu teilen.
Ihr
Mario V.W.B.R. Obst
Ich bin Mario Obst, geboren als Mario Obst und heute mit dem vollständigen Namen Mario Volker Walter Bernhard Rosemarie Obst – ein Erbe zweier Patenonkeln, meines Vaters sowie dem ersten Vornamen meiner Mutter. Diese Namensgebung folgt der Erbnamensitte. Es ist inzwischen wieder ein alter Brauch, dass Kinder die Vornamen ihrer Paten, Großeltern und bestimmte Familienmitglieder erhalten, um die Verbindung zu ihren Wurzeln und die Geschichte der Familie zu ehren. Derzeit kommuniziere ich meinen Namen noch als „Künstlernamen“.

